Sie leiden unter einer Nasenseptumdeviation, einer „verkrümmten“ oder „schiefen“ Nasenscheidewand? Wir möchten Ihnen helfen, sich zu diesem Thema zu informieren. In diesem Artikel werden wir Ihnen ausführlich erklären, was eine Nasenseptumdeviation ist, wie sie diagnostiziert wird, welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wie die Osteopathie helfen kann und was Sie selbst tun können, um die Nase frei zu halten.
Eine Nasenseptumdeviation, auch bekannt als „schiefe oder krumme Nasenscheidewand“, ist eine Abweichung der Nasenscheidewand von der Mittellinie der anatomischen Symmetrie. Sie trennt die Nasenhöhle in zwei Hälften und gibt der Nase ihre Form. Die Nasenscheidewand besteht aus Knochen und Knorpel und ist von einer Schleimhaut überzogen. Eine leichte Abweichung der Nasenscheidewand ist bei vielen Menschen vorhanden und verursacht normalerweise keine Probleme. Eine signifikante Nasenseptumdeviation kann jedoch Symptome wie Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Schnarchen verursachen und sollte behandelt werden.
Eine Nasenseptumdeviation kann angeboren oder erworben sein. Bei einigen Menschen kann eine schiefe Nasenscheidewand von Geburt an vorhanden sein. Andere können es aufgrund von Verletzungen wie Nasenbrüchen oder Gesichtsverletzungen entwickeln. Aber auch eine schwere Rhinosinusitis (Schnupfen mit Nasennebenhöhlenentzündung) kann zu Spannungen führen, welche die Nasenscheidewand deformieren. Spannungen im Kieferbereich, ob aufgrund von Zahndeformitäten oder Zahnspangen, können sich auch auf die Nasenscheidewand übertragen. Besonders Menschen mit einem hohen, nach oben gewölbten Gaumendach neigen zu einer verkrümmten Nasenscheidewand. Weitere Möglichkeiten sind Zysten, Schleimhautwucherungen oder andere raumfordernde Prozesse in der Nase oder generell im Gesichtsschädel.
Die Symptome einer Nasenseptumdeviation können von Person zu
Person unterschiedlich sein. Einige Menschen sind Symptomfrei, während andere
unter schwerwiegenden Problemen leiden. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Die Diagnose einer Septumdeviation erfolgt durch einen Hals-Nasen-Ohren Arzt (HNO). Die Arztkraft kann eine körperliche Untersuchung durchführen, um die Nasenhöhle und die Nasenscheidewand zu untersuchen. Eine nasale Endoskopie kann auch durchgeführt werden, um die Nasenschleimhaut zu untersuchen und festzustellen, ob es andere Probleme gibt, die die Atmung beeinträchtigen. Dabei wird mittels eines Nasenspekulas (Nasenspreizer) der Nasenraum begutachtet und bewertet. Auch eine Computertomographie (CT) des Schädels kann hilfreich sein, um auch die knöchernen Gegebenheiten des gesamten Schädels zu bewerten. Hier ist die Form der Nasenscheidewand besonders gut zu sehen.
Die Behandlung von Nasenseptumdeviationen kann je nach Schweregrad der Abweichung und den Symptomen variieren. In einigen Fällen kann eine Nasenseptumdeviation ohne Behandlung bestehen bleiben. Wenn die Symptome jedoch belastend sind und die Lebensqualität einschränken, kann eine Behandlung erforderlich sein. Zu den Behandlungsoptionen gehören:
Bleibt eine gravierende Nasenseptumdeviation unbehandelt, kann dies zum Teil gravierende Folgen nach sich ziehen. Typischerweise bilden sich auf der „freien Seite“, also derjenigen, die nicht durch das Septum eingeengt wird, sogenannte Schleimhauthypertrophien. Die Schleimhaut kann übermäßig wachsen bzw. wuchern und befindet sich in einem dauerhaft angeschwollenen Zustand. Hier bilden sich dadurch bevorzugt Bakterien, welche zu chronischen entzündlichen Prozessen im Nasen- und Nasennebenhöhlenraum führen. Dies führt zur weiteren Einengung des Nasenraums – ein Teufelskreis. Nasensprays, Antibiotika und Steroide erleichtern die Situation nur kurzfristig. Das ursprüngliche Problem wird nicht gelöst.
Die letztendlich schwerwiegendste Folge ist jedoch der Verlust der Nasenatmung. Ist die Nase so stark verstopft, dass keine oder nur noch ungenügend Luft hindurchströmt und bei der Nasenatmung ein Gefühl der Luftnot entsteht, sollten dringend Maßnahmen ergriffen werden. Wenn Betroffene beginnen nur noch durch den Mund zu Atmen, verliert die Nase ihre Funktion und der Nasenraum wird noch kleiner. Der Mund ist zum Sprechen und der Nahrungsaufnahme gedacht – nicht zum Atmen. Die Nase erfüllt bei der Atmung wichtige Funktionen bevor die Luft in die Lunge gelangt:
Fehlen diese wichtigen Prozesse und die Atemluft gelangt direkt über den Mund in die Lunge führt dies langfristig zu Schäden und entzündlichen Prozessen in der Lunge.
Achtung: die Nase durchläuft täglich mehrmals den sogenannten Nasalen Zyklus. Um ihre befeuchtungs- und Abwehrfunktion erfüllen zu können, benötigt die Nase Regenerationsphasen. Diese werden durch periodisches an- und abschwellen der Schleimhaut im Rahmen des Nasalen Zyklus gewährleistet. Das ein Nasenloch mal blockiert erscheint, ist also völlig normal!
Bei Septumdeviationen deren Ursache auf Raumforderungen zurückgeht, kann die Osteopathie keine Hilfe leisten. Wenn die Nasenseptumdeviation jedoch erworben und durch Unfälle, Traumata, Erkrankungen oder Zahn-/Kieferprobleme begründet ist, kann die Osteopathie sehr hilfreich sein. Hier sind es Spannungen im Knorpel und/oder Knochen des Gesichtsschädels die zu einer Verkrümmung der Nasenscheidewand geführt haben. Durch das Lösen dieser Spannungen und die darauffolgende manuelle Korrektur der Nasenscheidewand ist es möglich, das Gleichgewicht wiederherzustellen und eine Begradigung der Nasenscheidewand zu erzielen. Dabei wird unter anderem auch mit den Händen bzw. Fingern im Bereich der Mundhöhle und der Nase selbst behandelt. Für hygienische Umstände werden dabei medizinische Handschuhe oder Fingerlinge getragen. Nach den Behandlungen kann es sein, dass viel Nasenschleim ausgeschieden wird überschüssiges Sekret aus den Nasennebenhöhlen abfließt.
Wie alles im Körper, kann auch die Nasenscheidewand und das darum liegende Gewebe mobilisiert werden. Hier ein paar Übungen die Sie durchführen können, um sich Abhilfe zu verschaffen:
Eine Nasenseptumdeviation ist eine Abweichung der Nasenscheidewand, die Symptome wie Atembeschwerden, Nasenbluten und Schnarchen verursachen kann. Die Ursachen können angeboren oder erworben sein. Eine korrekte Diagnose von einem HNO-Arzt und eine entsprechende Behandlung können die Symptome lindern. Die Osteopathie kann dabei helfen eine Operation zu umgehen und die Beschwerden zu lindern.