Kinderosteopathie

Viele Eltern suchen mittlerweile präventiv eine/n Osteopathin/en auf, um eventuelle durch die Geburt entstandene Traumata frühzeitig behandeln zu lassen. In diesem Abschnitt möchten wir Sie zum Thema Kinderosteopathie aufklären und eventuell vorhandene Fragen beantworten.

Was spricht für die Kinderosteopathie?

Ab dem Zeitpunkt der Zeugung unterliegt Ihr Kind den Einflüssen der Umwelt. Zwar geschützt im Bauch der Mutter, doch auch hier könne Einflüssen nach innen dringen. Stress, Unfälle, Schmerzen, Erkrankungen und andere Belastungen während der Schwangerschaft, können bereits einen Einfluss auf Ihr ungeborenes Kind nehmen und sollten Grund für eine genaue Beobachtung und Kontrolle der verschiedenen Entwicklungsstadien sein. 

Der Geburtsvorgang ist häufig ein Grund für Konsultationen von Eltern mit Ihrem Kind in der osteopathischen Praxis. Der regelrechte Geburtsverlauf ist nicht immer gegeben und nicht selten kommt es zu abweichenden Kindslagen. Sie haben dann operative Entbindungen wie Zangengeburt, Vakuumextraktion oder Kaiserschnitt zur Folge oder Bedarfen hoher Krafteinwirkungen um das Kind aus dem Geburtskanal zu pressen. Diese Formen der Entbindung sind meist mit einem hohen Stress für Eltern und Kind verbunden. Auch die nötigen Krafteinwirkungen können zu Folgeschäden am Neugeborenen führen. Diesen sollten medizinisch und osteopathisch abgeklärt werden.  

Kinderosteopathie

Symptome die für eine osteopathische konsultation sprechen

Die folgende Liste zählte die häufigsten Symptome auf, weswegen Eltern mit ihrem Kind in der osteopathischen Praxis vorstellig werden.

Säugling:

  • Schreien ohne ersichtlichen Grund
  • Übererregbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Saug-/Schluckstörungen und dadurch bedingte Stillprobleme
  • asymmetrische Haltungen
  • Koliken
  • Verdauungsstörungen jeglicher Art
  • häufiges Spucken (mehr als 5 mal pro Tag)
  • quälender Schluckauf
  • muskuläre Spannungsstörungen
  • Zustand nach Sectio caesarea
  • Zangen- oder Saugglockengeburt, prolongierte oder Sturzgeburt

Kleinkind:

  • Schlafstörungen
  • Essstörungen
  • Obstipation
  • Fehlhaltung
  • hyperaktives oder auch depressives Verhalten
  • Angstzustände
  • allgemeine Schmerzen, besonders Kopf-, Ohren- und Halsschmerzen
  • Seh-, Hör-, Sprach und Gleichgewichtsstörungen

Schulkind:

  • wie oben
  • Konzentrations- und Lernstörungen
  • hormonelle Probleme, z.B. Dysmenorrhoe oder Regelschmerzen
  • Kieferfehlstellungen 
 

Gibt es Kontraindikationen für die Osteopathie beim Kind?

Es gibt Gründe, die gegen eine osteopathische Behandlung beim Kind sprechen. Diese sind unter anderem Impfungen (weniger als 48 Stunden vor der Behandlung), Bewusstseinsveränderungen nach Trauma oder Erkrankung, unverhältnismäßig starkes, schrilles Schreien, Fieber über 38°C sowie ärztlich nicht abgeklärte Traumata. In diesen Fällen bitten wir Sie ärztlichen Rat aufzusuchen.  

Wie läuft eine osteopathische Behandlung beim Kind ab?

Generell unterscheidet sich die Behandlung von Erwachsenen oder Kindern nicht. Die Therapeutin / der Therapeut arbeitet nach denselben ganzheitlichen Prinzipien und versucht die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und Blockaden im Gewebe zu lösen. Bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern kommen hauptsächlich sanfte, funktionelle Techniken zum Einsatz. Sie gewährleisten eine sichere und schmerzfreie Behandlung. 

Auch der Ablauf ist derselbe. Anfangs werden anamnestische Informationen mithilfe der Eltern gesammelt. Dann folgt die körperlich-osteopathische Untersuchung, die dann auch gleich in die Behandlung übergeht. 

Die Behandlung von Kleinkindern dauert in der Regel 20-40 Minuten, je nachdem wie die Akzeptanz des Kindes ist. Hier wird versucht auf die Bedürfnisse des Kindes und der Eltern einzugehen, um eine möglichst entspannte Atmosphäre zu schaffen, die den Behandlungserfolg sichert und allen eine angenehme Zeit beschert.